Biochemie

Allgemeines zum Bachelorstudium

Zum Abschluss des Studienganges werden 180 Leistungspunkte (1 LP entspricht 30 Zeitstunden im Präsenz- und Selbststudium) benötigt, die durch den erfolgreichen Abschluss von Modulen erreicht werden. Module sind zeitlich in der Regel auf 1 Semester begrenzt. Sie umfassen Vorlesungen mit zugehörigen Seminaren und Praktika und werden durch eine bestandene Prüfung abgeschlossen. Der Studiengang ist stark praktikumsorientiert, zu nahezu jedem Modul werdet ihr einen praktischen Anteil im Labor haben. Die Praktika sind in der Regel gut betreut und es sind immer ausreichend Plätze vorhanden. Der sehr strukturierte Aufbau des Studiengangs ermöglicht ein geradliniges und zielorientiertes Studium. Allerdings bringt es die starre Studienorganisation mit sich, dass eine sich eine freiere Planung des Studienverlaufs im Bachelor etwas schwieriger gestaltet.

Voraussetzungen

Die allgemeine Hochschulreife ist Grundlage für eine Bewerbung für das Bachelorstudium. Für die Bewerbung werden die Noten in den naturwissenschaftlichen Fächern mitberücksichtigt. Wer Biochemie studieren will, sollte wenigstens Grundkurse in Chemie und Biologie belegt haben. Außerdem sollte man mit Mathe und Physik nicht allzu sehr auf Kriegsfuß stehen. Zwar werden beide nur im ersten Semester gelehrt, aber gerade Physik legt Grundlagen zum Verständnis für weitere Fächer. Auch Englisch ist aus der modernen Wissenschaft nicht mehr wegzudenken. Während die Lehrveranstaltungen im Bachelor noch weitestgehend auf Deutsch stattfinden, verschiebt sich der Fokus im Master auf Englisch. Aber keine Angst, ihr werdet im Studium Gelegenheit haben, euer Englisch zu verbessern. Des Weiteren werdet ihr nicht darum herumkommen, gerade in den ersten Semestern, auch mal viele Fakten auswendig zu lernen. Die Prüfungsbelastung kann dadurch in einzelnen Semestern durchaus auch mal hoch sein. Vor allem jedoch sollte man Interesse an der Materie haben, damit der Spaß und die Freude am Studium erhalten bleiben, auch wenn es mal etwas stressiger zugeht.

Studien- und Forschungsprofil

Das Bachelorstudium ist ein Grundlagenstudium, das eine breite Basis für eine Spezialisierung im Master legt. Dies bringt aber auch mit sich, dass ihr im Bachelor nur einige wenige Wahlpflichtmodule belegen könnt und noch keine Spezialisierung möglich ist. Dafür ist der Masterstudiengang im Vergleich zum Bachelor deutlich forschungsorientierter.

Der Schwerpunkt in Lehre und Forschung liegt in Leipzig vor allem auf biomedizinischen Aspekten. Dabei wird besonderes Augenmerk auf Proteine in ihrer Struktur und Funktion gelegt. Neben dem Fokus auf Proteinchemie werden auch Themen der Molekularbiologie, Mikrobiologie und vieler anderen Bereiche der Biochemie im Studium behandelt. Zum biomedizinischen Studienschwerpunkt kommen im Master noch ein bioanalytischer und ein biotechnologischer Schwerpunkt hinzu. Wer sich jedoch speziell für die Biochemie der Pflanzen interessiert kann in Leipzig unter Umständen zu kurz kommen.

B.Sc. Biochemie

Die offiziellen Modulbeschreibungen der Fakultät findet ihr hier. Wir bieten euch aber im folgenden ein paar Einschätzungen der Module durch ehemalige Teilnehmer:innen. Falls ihr dazu Fragen haben solltet, wendet euch gern an uns! Wie euer Stundenplan konkret aussieht könnt ihr im aktuellen Vorlesungsverzeichnis einsehen.

Allgemeine und Anorganische Chemie (10 LP, 1. Semester)

… bei Herr Prof. Kersting

Die Experimentalvorlesung „Allgemeine und Anorganische Chemie“ wird von Professor Kersting gehalten. Sie gibt einen Überblick über die grundlegenden Prinzipien der Chemie. Auch hier ist ein regelmäßiges Erscheinen ratsam, zumal Herr Professor Kersting sehr experimentierfreudig ist und in die Vorlesung einen Knalleffekt nach dem anderen einzubauen pflegt. Halten er und sein/e Assistent:in sich die Ohren zu, sollte man es ihnen gleichtun. Das hier erlernte Wissen bereitet euch sehr gut auf das weitere Studium vor. In dieser Vorlesung lohnt sich das Mitschreiben. Wenn ihr einen Leistungskurs Chemie belegt habt, dann wird euch zwar einiges bekannt vorkommen, aber zum Teil wird der Stoff auch darüber hinaus gehen.

Das zum Modul gehörende Praktikum fordert von den Studierenden eigenständiges Handeln und muss gut vorbereitet sein. Es werden Antestate vor jedem Praktikumstag durchgeführt, in denen getestet wird, ob man sich vorbereitet hat. Warum der qualitative Ionennachweis per Trennungsgang im studentischen Jargon „Ionenlotto“ heißt werdet ihr nach diesem Praktikum nachvollziehen können. Vermittelte Hauptkompetenzen sind neben dem allgemeinen praktischen Arbeiten im Labor vor allem Stress- und Frustrationstoleranz aber auch Teamarbeit.

Um zur Klausur zugelassen zu werden müsst ihr die Vorklausur bestehen. Diese ähnelt den Übungsaufgaben, die im Rahmen des Seminars besprochen werden und hat vor allem den Trennungsgang und die Nachweise des Praktikums zum Thema. Die Abschlussklausur beschäftigt sich dann zum größten Anteil mit der Vorlesung, aber greift auch Inhalte des Praktikums in Teilen wieder auf.

Physik (5 LP, 1. Semester)

… bei Herr PD Dr. Scheidt

Dr. Scheidt stellt in seiner Vorlesung alle für die Biologie, Biochemie und Pharmazie relevanten Themenbereiche der Physik vor. Trotz des ausführlichen Skripts lohnt es sich der Vorlesung aufmerksam zu folgen und Anmerkungen zu machen. Highlights sind die in fast jeder Vorlesung stattfindenden Experimente, die den langen Montag zu einem schönen Abschluss bringen.
Die Versuche im Praktikum werden in Zweiergruppen absolviert, dabei ist Vorbereitung die halbe Miete. Sie wird in stichprobenartigen Antestaten überprüft. Die Versuche werden im Praktikumsskript ausführlich beschrieben. Parallel zur Vorlesung findet ein Seminar statt, in dem zum Vorlesungsthema passende Übungsaufgaben besprochen werden.

Um zu der Klausur zugelassen zu werden, muss ein Abschlusstestat, das aus einem Teilversuch des Praktikums besteht, bestanden werden. Die Klausur selbst besteht aus einem Teil Rechenaufgaben und einem Teil Verständnisfragen, die sich auch auf das im Praktikum gelernte beziehen. Zugelassenes Hilfsmittel ist nur ein einfacher Taschenrechner.

Zoologie (Teil des Moduls “Allgemeine Biologie” 10 LP, 1. Semester)

… bei Herr Prof. Schönwiesner

Auch Professor Schönwiesner gehört zu den neueren Gesichtern der Fakultät für Lebenswissenschaften, weshalb die Informationslage noch relativ dünn ist. Die Vorlesung ist jedoch auch Teil des Studiengangs Biologie, weshalb diese sehr umfangreich ausfällt. Behaltet das bei euren Vorbereitungen im Hinterkopf und haltet euch nicht an den kleinsten Details auf.

Im Praktikum ist eine gute Teamarbeit wichtig, da es schwierig ist allein bis zu 16 mikroskopische Abbildungen zu erstellen. Die Perfektion steht hierbei nicht an erster Stelle: Die Zeichnungen werden zwar kontrolliert, aber ihr müsst nichts neu anfertigen, wenn ihr etwas falsch habt. Die Praktikumsbetreuer helfen euch gern und stehen auch für alle auftretenden Fragen bereit. Zur Klausur zugelassen seid ihr dann, wenn ihr alle Zeichnungen abgegeben habt.

Botanik (Teil des Moduls “Allgemeine Biologie” 10 LP, 1. Semester)

… bei Frau Prof. Krajinski-Barth

Der botanische Teil des Biologiemoduls besteht aus einer Vorlesung und einem Praktikum.

Für die Vorbereitung auf die Klausur liefert das Praktikum auf jeden Fall wichtige Themen und Anhaltpunkte zum Lernen. Dieses habt ihr, nachdem ihr das Zoologiepraktikum abgeschlossen habt. Nach dem recht stressigen Mikroskopieren in Zoologie ist das Zeichnen hier wesentlich entspannter: Die Zeichnungen werden zwar mit Punkten bewertet, allerdings zählt nur, dass eine Mindestpunktzahl erreicht wurde. Außerdem ist die Bewertung nicht so penibel wie in der Zoologie und es gibt keine Antestate. Achtet aber beim Zeichnen auf Genauigkeit, sonst kann es passieren, dass ihr doppelt zeichnen müsst. Wenn ihr hier alle Zeichnungen abgegeben habt, seid ihr zur Klausur zugelassen.

Zur Klausur lässt sich sagen, dass Vorlesung und Praktikum in der Klausur etwa in gleichem Maße vertreten sind.

Quantitative Methoden in den Biowissenschaften (5 LP) – ab WiSe 2022/23

In diesem Modul habt ihr Vorlesungen und ein wöchentliches Seminar am PC. Ihr lernt allgemeine Grundlagen zur Statistik und Wahrscheinlichkeitsrechnung, macht einen kurzen Ausflug zu Excel und konzentriert euch danach auf die Programmiersprache „R“.
Die Seminarthemen sind immer an den Vorlesungsinhalt gekoppelt, wobei im Seminar „R“ im Vordergrund steht. Im Seminar besteht keine Anwesenheitspflicht, es hilft aber ungemein, da ihr zu jeder Woche ein Skript abgeben müsst, indem ihr die Übungsaufgaben beantwortet. Wenn ihr schnell seid, könnt ihr die Aufgaben im Seminar schon abhaken und seid somit fertig für die jeweilige Woche! Außerdem stehen euch im Seminar die Dozierenden mit Rat und Tat zur Seite, was vor allem am Anfang sehr hilfreich ist. – Also keine Sorge, man findet sich mit der Zeit schon zurecht!
Die 90 minütige schriftliche Klausur ist fair. Es werden alle Vorlesungsthemen und Grundlagen zu „R“ geprüft – lange Programmiercodes müsst ihr dafür aber nicht auswendig lernen, die grundlegenden Befehle reichen.

Physikalische und Biophysikalische Chemie (10 LP, 2. Semester)

… bei Herr Prof. Pompe

Das Modul „Physikalische und Biophysikalische Chemie“ hat zwar einen chemischen Schwerpunkt, läuft aber im Gegensatz zu den anderen Chemiemodulen des Semesters größtenteils über die biowissenschaftliche Fakultät. Vermittelt werden vor allem Grundlagen der Thermodynamik, der Elektrochemie, der Reaktionskinetik und der Enzymkinetik. Prof. Pompe hat einen sehr präzisen, teils sehr detailreichen Vorlesungsstil. Das begleitende Skript ist zum Lernen und Wiederholen sehr brauchbar, es empfiehlt sich aber, zum Verständnis eigene Notizen festzuhalten. Für dieses Modul ist ein gewisses physikalisches Verständnis hilfreich, aber keine Voraussetzung. Einige Inhalte dürften euch aus dem ersten Semester bekannt vorkommen, sie werden hier aber strenger unter biochemischem Gesichtspunkt betrachtet.

Begleitend zur Vorlesung gibt es ein Seminar, in welchem die gestellten Übungsaufgaben bearbeitet und besprochen werden. Vorherige Vorbereitung sichert dabei den größten Lernerfolg. Für alle, die sich in der Mathematik nicht sicher genug fühlen (nicht alle Techniken, die man in diesem Modul braucht, sind im ersten Mathematikmodul ausreichend zur Geltung gekommen) wird ein fakultatives Tutorium angeboten, um zu verhindern, dass es an den mathematischen Werkzeugen fehlt.

Das Praktikum ist in diesem Modul zweigeteilt: Ein Teil zu acht eher einfachen Versuchen wird in den Räumen der Biofakultät absolviert. Der andere Teil im Wilhelm-Ostwald-Institut umfasst zwar nur vier Versuche, diese (und die dazugehörigen Protokolle) sind jedoch deutlich aufwendiger.

Voraussetzung für die Teilnahme an der Abschlussklausur ist hier die Abgabe und, wenn nötig, Korrektur aller Praktikumsprotokolle. Die Prüfung selbst orientiert sich an den Übungsaufgaben des Seminars, zudem wird eine sehr nützliche Übungsklausur gestellt.

Organische Chemie I (10 LP, 2. Semester)

… bei Herr Prof. Schneider

Das Modul „Organische Chemie I“ bildet das erste von zwei reinen OC-Modulen während des Biochemie-Studiums. Prof. Schneider geht die Inhalte meist sehr schnell durch, es empfiehlt sich aber eine vollständige Mitschrift der Vorlesung, da Prof. Schneider kein vollständiges Skript hochlädt, sondern nur eine Zusammenfassung der Lernziele. Verglichen mit anderen Dozierenden hat Prof. Schneider einen recht hohen Anspruch an ihre Studierenden, ist aber wirklich bemüht, euch die Inhalte gründlich zu erklären. Neben Nomenklatur und Eigenschaften von chemischen Verbindungen sowie einer Einführung in die einfachen Gruppenfunktionalitäten dreht sich der Stoff vor allem um prinzipielle Reaktionsmechanismen und Stoffsynthesen. In die Vorlesung ist ein Seminar integriert, das eine*r seiner Doktorand*innen hält. Dabei werden Übungsaufgaben besprochen und verglichen. Es empfiehlt sich diese Aufgaben zu bearbeiten, da die Klausur ähnlich aufgebaut ist. 

Das Praktikum ist Prüfungsvorleistung, es findet in der Regel als zweiwöchiges Blockpraktikum in der vorlesungsfreien Zeit statt. Dabei werden theoretische Grundlagen aus der Vorlesung selber angewendet und ihr erlernt mehrere Synthesetechniken. Es gibt ein mündliches Antestat vor dem Praktikum, welches ihr mit dem/der euch zugewiesenen*er Assistent*in durchführt. Das ganze Praktikum wird in der Regel in 2er Gruppen durchgeführt, die ihr euch nach Möglichkeit selbst aussuchen könnt. 

Die Klausur beinhaltet vor allem die Vorlesungsinhalte. Es lohnt sich die Klausurvorbereitungsaufgaben im Moodlekurs zu bearbeiten und auch in der Vorlesungszeit bereits die Onlineübungsaufgaben begleitend zum Vorlesungsstoff zu bearbeiten. Die Musterlösung ermöglichen auch eine gute Selbsteinschätzung, wie weit das eigene Verständnis der Lerninhalte reicht.  

Analytische Chemie (5 LP, 2. Semester)

… bei Herr Prof. Belder

Die Vorlesung zum Modul „Analytische Chemie“ hält Prof. Belder sowohl für die Biochemiker*innen als auch für die Chemiker*innen des 2. Fachsemesters, dementsprechend gefüllt ist der Hörsaal. Die Stoffvermittlung erfolgt strikt nach einem regelmäßig online gestellten Skript, weshalb das Ausdrucken oder zumindest das Herunterladen ratsam ist. Über das Skript hinaus ist die Wissensvermittlung eher rar, dafür werden ab und an einige Analysemethoden vom Assistenten vorgeführt.
Das Modul beinhaltet eine Einführung in die grundlegenden Methoden der quantitativen Analytik. Die Themen umfassen die Gebiete von Gravimetrie über Titration und Maßanalyse bis hin zu elektrochemischen Analyseverfahren.

Das Praktikum besteht im Wesentlichen aus zwei Teilen. Es werden klassische maßanalytische Methodiken auf der einen und einige instrumentelle Analysenverfahren auf der anderen Seite behandelt. Voraussetzung zur Prüfungszulassung ist das Erreichen einer bestimmten Mindestpunktzahl, wobei die Punkte in abhängig von der Genauigkeit des Analyseergebnisses vergeben werden. Davor sollte man allerdings nicht zu viel Angst haben, Bemühung und Konzentration führen in der Regel immer zum Erfolg.

Ein Seminar wird für die Biochemiker*innen nicht abgehalten, folglich sollte man sich in Hinblick auf die Klausur eher den theoretischen Grundlagen widmen. Die Klausur orientiert sich stark an den Vorlesungsinhalten und -folien, aber es taucht auch die ein oder andere Rechnung auf.

Fachenglisch für Biochemiker (5 LP, Wahlpflicht, 2. Semester)

… bei Frau Dr. Allen

Im zweiten Semester wählt ihr entweder aus Englisch und Digitaler Informationsverarbeitung (siehe nächster Punkt) ein Modul aus.

Das Englisch Modul besteht nicht wie üblich aus Vorlesung, Seminar und Praktikum, sondern lediglich einem Seminar.

Im Seminar wird ein biologisch/biochemischer Grundwortschatz vermittelt, sowie das Halten eines Kurzvortrages auf English ermöglicht. Im Seminar selbst werden sowohl Texte gelesen, als auch TED-Talks zu biowissenschaftlichen Themen behandelt. Insbesondere auf eine gute Ausdrucksweise legt Dr. Allen wert und bietet hierfür viel konkrete Arbeit am eigenen  (Schreib-)Stil.

Ein wesentlicher Teil der Klausur besteht im Schreiben eines Abstracts über eine wissenschaftliche Studie (das wird im Seminar vorher geübt), ebenso wie einem Leseverständnisteil. Auch Redewendungen und Vokabeln aus dem Seminar sollte man parat haben. 

Digitale Informationsverarbeitung (5 LP, WP, 2. Semester)

… bei Herr Dr. Richter

Das Modul besteht aus einer wöchentlichen Vorlesung und einer Übung, die alle 14 Tage stattfindet. Das Modul digitale Informationsverarbeitung befasst sich mit dem grundlegenden Aufbau, den Funktionsweisen und Mechanismen der modernen Rechentechnik. Auch ohne irgendwelche informatische Vorkenntnisse ist das Modul sehr gut zu bewältigen

Herr Richter schreibt während der Vorlesungen an der Tafel und arbeitet manchmal mit Folien, die online erhältlich sind. In der Übung werden alle Vorlesungsinhalte je nach Bedarf noch einmal durchgesprochen und geübt. Teilweise werden hier auch zusätzliche vertiefende Informationen angebracht, die allerdings nicht prüfungsrelevant sind.

Grundlagen der Biochemie (10 LP, 3. Semester)

… bei Herr Prof. Mörl und Frau Prof. Coin oder Frau Prof. Beck-Singer (immer abwechselnde Verantwortlichkeit)

Mit 5 Semesterwochenstunden (SWS) ist diese Vorlesung sehr zeitintensiv, lohnt sich aber in Vorbereitung auf die Prüfung. Zu Beginn der Vorlesung werden die Eigenschaften wichtiger biologischer Moleküle und Makromoleküle, also Peptiden/Proteinen, DNA/RNA, Lipiden und Kohlenhydraten, vermittelt. Weiter geht es mit grundlegenden Stoffwechselwegen. Dazu gehören Glykolyse, Citrat-Zyklus, oxidative Phosphorylierung in der Atmungskette etc. Außerdem werden molekularbiologische Prozesse wie Replikation, Transkription, Translation etc. besprochen.

Das Praktikum ist das erste, in dem man biochemische Methoden kennen lernt. Es werden die Ionen-Austauschchromatographie, SDS-Polyacrylamid-Gelelektrophorese und Dünnschichtchromatographie durchgeführt, um einige der Methoden zu nennen. In diesem Praktikum gibt es keine Antestate, ihr solltet euch trotzdem mit den Versuchen beschäftigen, da ihr euch sonst den Unmut der Praktikumsbetreuer*innen zuziehen werdet.

Die Klausur besteht zu 75 % aus Fragen zur Vorlesung, die restlichen 25% fragen Praktikumswissen ab. Fangt dabei früh genug mit der Vorbereitung an, die Stoffmenge (hihi) überfordert euch sonst schnell.

Organische Chemie II (10 LP, 3. Semester)

… bei Frau Prof. Schneider

Das Modul „Organische Chemie II“ baut auf OC I aus dem zweiten Semester auf. Prof. Schneider arbeitet ohne Folien, es gibt aber eine grobe Themenübersicht zu jeder Vorlesung, welche hochgeladen wird. Diese sind aber nur Orientierung und keineswegs einen detaillierten Überblick darstellt. Deswegen ist es ratsam gut mitzuschreiben in den Vorlesungen.  

Angenehm ist, dass es bestimmte Wiederholungen gibt mit den Inhalten aus dem vorherigen Semester, welche in der Regel dann nochmal vertieft behandelt werden. In der OC geht es – wie gewohnt – um die Reaktionsmechanismen und die chemischen Charakteristika der Biomoleküle.  Der Fokus liegt vor allem auf den verschiedenen Arten von organisch-chemischen Reaktionen und den dazugehörigen Reaktionsmechanismen. 

Wie in OC I ist in die Vorlesung ein Seminar integriert, das eine*r ihrer Doktorand*innen hält. Auch hier werden Übungsaufgaben besprochen und Fragen können geklärt werden. Es wird inhaltlich sehr eng an der Vorlesung gearbeitet. 

Die Prüfungsvorleistung ist wiederum das erfolgreiche Abschließen des Praktikums. Dies findet in der vorlesungsfreien Zeit statt und beschäftigt sich praktisch mit einigen der behandelten Reaktionsmechanismen. Es ähnelt dem Praktikum in OC I, auch wenn grundlegende Arbeitsschritte nun vorausgesetzt werden und bei der Abgabe der Syntheseprodukte etwas genauer auf die Ausbeute der Reaktion und die Reinheit des Produkts geachtet wird.

Für die Prüfung ist es ratsam früh mit dem Lernen zu beginnen, weil eine große Menge an Reaktionsmechanismen behandelt werden, die auch verstanden/auswendig gelernt werden müssen für dir Prüfung. 

Tierphysiologie (10 LP, 3. Semester)

… bei Herr Prof. Kittel

Das Modul wird von Prof. Kittel und seinen Mitarbeiter*innen übernommen. Da die Vorlesung auch Teil des B. Sc. Biologie ist, wird von den Studierenden ein umfangreiches Grundwissen in Zoologie erwartet. Dieses wird durch physiologische Aspekte ergänzt, die schonmal ordentlich ins Detail gehen können.

Das Praktikum findet einmal pro Woche statt. Es finden Versuche zu Themen der Vorlesung statt, so z. B. Muskeln, Atmung, Herz und Kreislauf. Dabei werden unter anderem Insekten präpariert und in physiologischen Experimenten eingesetzt. Ihr werdet sogar selbst zum Versuchskaninchen, lasst euch überraschen.

Die Klausur besteht aus etwa 15 Fragen, wobei nahezu jedem Praktikumstag und jedem Vorlesungskapitel eine Frage gewidmet ist.

Pflanzenphysiologie (10 LP, 4. Semester)

… bei Herr Prof. Sasso

Hier werden die botanischen Grundlagen aus dem ersten Semester und physiologische Aspekte zusammengeführt, um euch die grundlegenden biochemischen Prozesse in Pflanzen näherzubringen.

Auch dieses Modul wird von einem Praktikum begleitet, für das vor jedem Block ein Antestat gemeistert werden muss. Viele der Versuche werden an einem Praktikumstag angesetzt und erst eine Woche drauf ausgewertet, die Experimente sind also auch z. T. etwas komplexer. Außerdem müsst ihr sehr viel Glück und Geduld mit den teils sehr veralteten Geräten haben.

Die Modulabschlussprüfung findet hier nicht wie üblich schriftlich, sondern mündlich und in Gruppen statt. In der Regel dürft ihr euch auf ein selbst gewähltes Einsprechthema vorbereiten, mit welchem die Prüfung beginnt, darauf folgen dann noch weitere Fragen vom Prof.

Proteinchemie/Enzymologie (10 LP, 4. Semester)

… bei Frau Prof. Beck-Sickinger

Dieses Modul dreht sich – wie der Name schon verrät – um Proteine. Ihr erfahrt viel über die Struktur, Funktion & Synthese von Proteinen und lernt wichtige Analyse-Techniken wie die Massenspektrometrie, die CD-Spektroskopie, die Elektrophorese etc kennen. Der zweite Vorlesungsteil ist den Enzymen gewidmet. Dabei liegt das Augenmerk auf den Grundlagen der Enzym-Klassifizierung, der Enzym-Kinetik oder den Wirkmechanismen von Enzymen. Außerdem werden die forschungsnahen Themen wie die Inhibitor-Entwicklung und die Enzymanwendung beleuchtet. Zu permanenter Anwesenheit wird geraten, da die Vorlesung sehr komplex und für den einen oder anderen doch recht schwierig ist.

Begleitet wird das Modul von einem Praktikum, für das pro Block zuerst ein Antestat absolviert werden muss. Der rote Faden des Praktikums ist dabei eGFP. In einem Block (jeweils 3 Praktikumstage lang) werdet ihr eGFP in E. coli exprimieren, im nächsten Block werden ihr es aufreinigen und modifizieren. In zwei weiteren Blöcken analysiert ihr es mit den Methoden der CD- und Fluoreszenz-Spektroskopie, der Massenspektrometrie und der SDS-Gelelektrophorese. Der letzte Block beschäftigt sich mit der Enzymkinetik, ist also thematisch etwas abgegrenzt.

Im Seminar müsst ihr einen 5 bis 10-minütigen Vortrag über ein selbst gewähltes, vorlesungsnahes Thema halten, dazu gibt es eine Liste zum Einschreiben. Für den Vortrag erhaltet ihr keine Note, sondern ein Feedback der Seminarteilnehmenden und der Seminarleitung. Es stellt auf jeden Fall eine gute Übung dar wissenschaftliche Vorträge zu halten. 

Die Klausur umfasst größtenteils die Vorlesung, Hintergrundwissen aus den im Praktikum erlernten Techniken ist aber auch von Bedeutung.

Stoffwechselbiochemie (5 LP, 4. Semester)

…bei 

Zu Beginn wiederholt die Vorlesung viele Inhalte aus dem Modul “Grundlagen der Biochemie“, jedoch kommen einige neue Stoffwechselwege hinzu. In der Vorlesung wird vertiefend auf die Stoffwechselwege und Reaktionen eingegangen, sowie deren Regulationen und häufig auch Dysfunktionen betrachtet.

Integriert in die Vorlesung ist ein Seminar, bei dem gestellte Übungsaufgaben besprochen und bearbeitet werden.

Das Praktikum beschäftigt sich mit der Regulation von Stoffwechselwegen und dem Gewinnen aus Enzymen aus Bakterien bzw. Organellen.

Wie die Inhalte in Zukunft aussehen, können wir momentan noch nicht sagen, da die Professur zum SoSe 2020 neu besetzt wird.

Mikrobiologie (5 LP, 4. Semester)

… bei Frau Dr. Föllner

Das Modul Mikrobiologie gibt einen umfassenden Einblick in nahezu alle Mikroorganismen, deren Lebensräume & Stoffwechselwege – angefangen bei Bakterien über Archaea, zu Eukaryonten und Viren.

Im Praktikum lernt ihr die verschiedenen mikrobiologischen Arbeitstechniken, kultiviert Zellen und versucht, unter Anwendung der erlernten Methoden, ein unbekanntes Bakterium zu identifizieren. Für die Protokolle und Klausur ist es wichtig zu wissen und zu verstehen, wie die Versuche funktionieren.

Die Klausur ist sehr an die Praktikumsversuche und -einführungen angelehnt. Wer fleißig lernt, hat hier keinerlei Probleme.

Auch hier wird die Professur gerade neu besetzt, sodass wir nicht genau sagen können, ob sich etwas am Modul ändert.

Zellbiochemie/Zellgenetik (10 LP, 5. Semester)

… bei Frau Prof. Robitzki

Das Modul wird zu Beginn des Semesters im Block durchgeführt, also werden Vorlesung und Praktikum in etwa 1,5 Monaten abgehandelt.

In der Vorlesung lernt ihr die Physiologie und Zellbiologie von eukaryontischen Zellen genauer kennen. Außerdem wird die eukaryontische Zellgenetik und ihre Regulation weiter ausgebaut, dabei kommt auch das Thema Fehlregulation und Onkologie zur Sprache. Außerdem wird die Embryonalentwicklung und ihre biochemischen Grundlagen behandelt.

Im Praktikum werdet ihr in die Zellkultur eingeführt, dabei kommt es auf genaues und vor allem steriles Arbeiten unter Zellkulturbänken an. Die Versuche werden von unterschiedlichen Betreuer*innen geleitet und es findet immer ein kleines Antestat in der Gruppe statt. Sich auf die Versuche gut vorzubereiten ist hier absolute Pflicht, ihr müsst wissen was ihr im Labor wie tut. Zu einem der Praktikumsversuche müsst ihr zu zweit ein wissenschaftliches Poster gestalten und vorstellen. Wie das funktioniert wird euch im Vorfeld gezeigt.

In den letzten Jahren fand ein Statistik-Tutorium statt, in dem Grundlagen der Statistik und die Auswertung von erhobenen Daten behandelt wird. Das Tutorium hilft sehr für das Schreiben der Protokolle, zumal die Statistik ja nicht im Modul Mathematik behandelt wird.

Die Klausur behandelt vor allem die Vorlesung. Da es in der Vorlesung auch um teils komplizierte Signalwege geht, ist eine gute Vorbereitung essenziell. Die Klausur findet in den Semesterferien statt, auch wenn das Modul eigentlich im November abgeschlossen wird.

Strukturanalytik (10 LP, 5. Semester)

… bei Herr Prof. Pompe

In der Vorlesung lernt ihr die theoretischen und physikalischen Grundlagen hinter vielen analytischen Methoden kennen, dazu gehören vor allem MALDI-TOF, NMR und IR-Spektroskopie. Da Prof. Pompe selbst Biophysiker ist, geht er bei den physikalischen Grundlagen oft sehr ins Detail.

In der Übung werden Übungsaufgaben zur Auswertung von MALDI-TOF-, NMR- und IR-Spektren besprochen, was sehr in der Vorbereitung auf die Klausur hilft. Die Übung wird von Doktorand*innen der Arbeitsgruppe übernommen, die auch gern andere Fragen zur Vorlesung beantworten.

Das Praktikum besteht aus mehreren „Versuchen“, zu welchen man in unterschiedliche Arbeitsgruppen und Institute gehen muss und dort verschiedene analytische Anlagen kennen lernt. Ein Protokoll ist dabei nicht nötig, allein die Anwesenheit nachgewiesen durch einen Laufzettel reicht aus.

Molekularbiologie (13 LP, 5. Semester)

… bei Herr Prof. Mörl

Im Modul Molekularbiologie werden molekularbiologische Prozesse in Zellen weiter im Detail besprochen. Hier geht es auch um Regulationsmechanismen dieser Prozesse. Prof. Mörl ist allgemein sehr anspruchsvoll und legt auf korrekte wissenschaftliche Ausdrücke wert, gestaltet die Vorlesung aber auch sehr anschaulich und bezieht euch auch gern in die Diskussion ein.

Ihr habt schon gesehen, dass dieses Modul 13 LP beinhaltet. Das kommt daher, dass hier noch ein Teil zum korrekten wissenschaftlichen Arbeiten hinzu kommt. Ihr belegt dazu einen zweitägigen Kurs zum Literaturrechercheprogramm „Citavi“, welches euch spätestens bei eurer Bachelorarbeit (und Masterarbeit) helfen kann. Außerdem müsst ihr eure Kenntnisse bei einer kleinen Literaturrecherche zeigen, wobei ihr ein paar Paper korrekt zusammenfassen und ein Literaturverzeichnis erstellen müsst.

Das Praktikum zeigt euch die Arbeit mit DNA und was ihr dabei beachten müsst. Das Praktikum ist sehr interessant und abwechslungsreich gestaltet. Außerdem ist das Praktikum in sich sehr gut organisiert, sodass zeiteffizient gearbeitet werden kann. Zu jedem Versuch gibt es ein kleines einführendes Seminar, welches in das Praktikum integriert ist. Dabei wird der Versuch noch einmal vorgestellt und Fragen zum theoretischen Hintergrund können beantwortet werden.

Die Klausur ist sehr anspruchsvoll, da Prof. Mörl wie gesagt sehr viel Wert auf korrekte wissenschaftliche Begriffe legt. Wer aber in der Vorlesung gut aufpasst und früh genug mit dem Lernen anfängt, sollte keine großen Probleme bekommen.

Wahlpflichtmodule des 6. Semesters (5 LP, 2 Module sind zu wählen)

Ihr könnt hier zwei Module aus den folgenden Modulen wählen und euch endlich einmal nach euren Interessen richten: Neurochemie, Radiochemie, Zelluläre Grundlagen der Immunchemie, Strukturelle und Anorganische Biochemie, Bioanalytik, Englisch, Digitale Datenverarbeitung (die letzten beiden Module entsprechen den beiden aus dem 2. Semester). Aber Vorsicht, nicht alle Kombinationen der Module sind machbar, da sich z. T. Praktika überschneiden. Schaut daher früh genug in das Vorlesungsverzeichnis um solche Überschneidungen zu vermeiden. Für die Module müsst ihr bei der Einschreibung Prioritäten verteilen, sodass ihr nicht unbedingt eure Lieblingsmodule zugeteilt bekommt. Ihr könnt jedoch im Studienbüro nachfragen und eventuell doch noch wechseln. Ihr könnt auch wieder Englisch oder Digitale Informationsverarbeitung wählen, jedoch nur das Modul, welches ihr im zweiten Semester nicht belegt habt.

Prolog

Im Folgenden wollen wir einen kurzen Ausblick über die Bachelorarbeiten, sowohl in der Biochemie als auch in der Biologie geben. Es ist dabei auch möglich, dass ein Biologe in einer Arbeitsgruppe der Biochemie seine BA verfasst, wenn diese Gruppe einen Lehrimport in den B. Sc. Biologie hat. Der umgekehrte Fall ist natürlich auch möglich. Bachelorarbeiten in externen Gruppen (z. B. Frauenhofer-Institut, Medizinische Fakultät) sind unter Umständen möglich, wenn ihr euch eine*n zweite*n Gutachter*in im Institut für Biologie bzw. Biochemie sucht, der eure Arbeit betreut. Die Biochemiker*innen bekommen für eine bestandene Bachelorarbeit 12 LP, die Biolog*innen bekommen 10 LP.

Zeitplan bei der Bachelorarbeit

  • Umhören nach Bachelorthemen:
    • Schwarze Bretter in der Talstraße, Johannisallee und Brüderstraße (Mitte/Ende Januar Aushang der Themen im 2. OG (Etage von Prof. Mörl/Boll))
    • in den Modulvorlesungen
    • direktes Anschreiben des Profs per Email
  • bis Anfang Dezember ist die letzte mögliche Themenabgabe durch den Professor
  • Mitte März müsst ihr im Idealfall mit der Bachelorarbeit anfangen um das Ergebnis und somit einen Masterplatz noch vor dem 30.09. zu erhalten (23 Wochen Bearbeitungszeit)
  • die Gutachter haben 4 Wochen Zeit, um die Bachelorarbeit zu begutachten (Prüfungsordnung – §19 (1)) – In der Praxis werden zum Teil längere Zeiten für die Benotung veranschlagt …
  • Der Druck der Arbeit wird etwa 1-2 Tage dauern, solltet ihr aber trotzdem 1 Woche im Voraus in Auftrag geben (Grund: Fehldruck oder Verzögerungen wegen hohen Aufkommens)
  • Nach der Abgabe im Studienbüro (Talstraße) müsst ihr noch einen Laufzettel ausfüllen, wo ihr verschiedene Unterschriften einholen müsst
  • nach dem Eingang der Benotung durch die Profs dauert die Erstellung eures Bachelorzeugnisses noch einmal 2-3 Wochen
  • Das Zeugnis ist im Studienbüro (Talstraße) abzuholen

Wie bekomme ich einen Bachelorplatz?

Prinzipiell gibt zwei Möglichkeiten an ein Thema zu kommen: Die einfachste Variante besteht darin bis Ende Januar zu warten und sich dann eines der Themen von der bereitgestellten Liste auszusuchen, die an den verschiedenen schwarzen Brettern aushängen. Keine Sorge, es werden immer genug für alle angeboten, jedoch kann es so passieren, dass die interessanten Themen schon vergeben sind und ihr mit dem „Rest“ Vorlieb nehmen müsst (mehr dazu siehe unten). Die andere Variante besteht darin, euch die Online-Präsenzen der Arbeitsgruppen eures Instituts/ Fachbereichs zu Gemüte zu führen und euch auf diese Weise einen Überblick zu verschaffen, in welchen Bereichen sie forschen. Solltet ihr euch für eine Arbeitsgruppe im speziellen interessieren, könnt ihr unproblematisch bei den jeweiligen Professor*innen (aber auch bei anderen Mitgliedern der Arbeitsgruppe) anfragen, ob eine Bachelorarbeit in ihrem Fachbereich möglich ist und ob sie Themenvorschläge für euch haben (vorher immer eine Emailanfrage mit Terminabsprache formulieren). Eine Besonderheit: Frau Prof. Dr. Robitzki vergibt nur auf Anfrage Themen, spricht euch allerdings im Modul Zellbiochemie/Zellgenetik darauf an. Sollte euch eines der Themen gefallen, kann man sich so für dieses vormerken lassen, um es somit für sich zu sichern. Die jGBM veranstaltet einmal im Jahr ein „Meet the Prof“, bei welchem sich Arbeitsgruppen des Instituts für Biochemie vorstellen. Dabei könnt ihr einen guten Einblick in die Forschungsschwerpunkte der einzelnen Gruppen bekommen und danach auch direkt mit den Arbeitsgruppenleitern ins Gespräch kommen.

“Wer zuerst kommt, mahlt zuerst…” Wenn die Themen dann aushängen, stehen bei einigen schon Namen hinten dran, bei anderen nicht, obwohl es ihr Thema ist oder besser aufgrund der getroffenen Absprache sein sollte. Deshalb ist es wichtig zeitnah, d.h. sobald die Themenlisten der Bachelorarbeiten ausgelegt werden, das gewählte Thema via Unterschrift zu bestätigen, um evtl. Unannehmlichkeiten aufgrund vergessener Vormerkungen schnellstmöglich auszuschließen.

Beginn der Arbeit

Es ist ratsam schon vor dem offiziellen Beginn des praktischen Teils eurer Bachelorarbeit sich in das Thema einzulesen. Entsprechende Literatur wird euch euer Betreuer gern auf Anfrage bereitstellen oder euch zumindest mit den Titeln entsprechender Publikationen zur Literaturrecherche versorgen. Dies ist hilfreich zum frühzeitigen Verständnisses der Arbeitsschritte und der damit einhergehenden Fähigkeit zum eigenständigen Arbeiten. Hinzu kommt, dass Fachliteratur aus Publikationen fast ausschließlich in Englisch verfasst und für den ungeübten Studierenden nur schwer zu erfassen ist, also nutzt die Startzeit, um euren Betreuer Löcher in den Bauch zu fragen! Es empfiehlt sich das Gelesene auch gleich zu markieren und mit entsprechenden Verweisen für spätere Einsicht zu versehen – dazu sei an dieser Stelle schon einmal die Verwendung von Zitierprogrammen wie Citavi verwiesen. Diese erlauben es ein Sammelsurium an Literatur anzulegen (da kommen schon mal 60 Paper oder mehr zusammen), entsprechende Verweise bequem in die BA einzufügen mit automatischer Erstellung eines Inhaltsverzeichnis(!!!) und auch am Ende noch den Überblick zu behalten. Falls ihr diesen Kurs nicht schon direkt im Modul Molekularbiologie (nur für die Biochemiker*innen) belegt habt, könnt ihr den Kurs auch kostenlos über die UBL machen.

Zu den Formalien:

Der Beginn der Laborarbeit muss schriftlich auf einem Formular dokumentiert (Anmeldung Bachelorarbeit ) werden, auf dem neben dem Thema und eurem Namen auch die Unterschrift eurer Gutachter stehen muss. Das Datum des Beginns kann für gewöhnlich vom jeweiligen Studierenden selbst eingetragen werden. Die beiden Gutachter und ihr bekommen dann einen Beleg mit bindendem Enddatum eurer Bachelorarbeit (Abgabetermin) vom Studienbüro ausgestellt. Für die Bearbeitung der Arbeit, d.h. für Laborteil und das Zusammengeschreibe, habt ihr genau 23 Wochen Zeit. Um eure Arbeit also pünktlich zum Ende des Semesters (üblicherweise 30.09. – Ende des Sommersemesters) zur Bewertung einzureichen, solltet ihr diese spätestens Mitte April anmelden. Hierzu sollte gesagt sein, dass die Bewertung der Arbeit auch noch einige Zeit in Anspruch nimmt. Den Gutachtern stehen dabei 4 Wochen Bearbeitungszeit zur Verfügung, welche (leider) auch häufig z.T. deutlich überschritten werden. Üblicherweise ist es deshalb möglich sich im Zuge der Bewerbung um einen Masterplatz an deutschen Universitäten dort vorläufig immatrikulieren zu lassen bis ihr euer Bachelorzeugnis erhalten habt. Zur Bewerbung kann dann jedoch die Note der BA nicht berücksichtigt werden. Zu Problemen kann es also kommen, sollten z.B. ausländische Universitäten das vollständige Bachelorzeugnis für die Masterbewerbung innerhalb gesetzter Fristen fordern. Also am besten schon im Vorhinein informieren und die Beginn der Bachelorarbeit entsprechend früh einleiten. Bei vielen Gruppen hat sich deshalb die Praxis etabliert den Beginn der Arbeit schon in den März – also in die Semesterferien zwischen 5. und 6. Semester zu legen.

Die praktische Arbeit

Die Laborzeit sollte ca. 6 Wochen bis 10 Wochen betragen. Redet mit eurem Betreuer am Anfang darüber, was er/sie sich vorstellt, was ihr in der Zeit tun sollt. Es kann vorkommen dass ihr bis zu 20 Wochen im Labor verbringt, das ist für 10 LP wahrscheinlich zu viel. Vor allem übersteigt ihr dann ganz schnell das Seitenlimit (25-45 Seiten = Einleitung, Material/ Methodenteil, Ergebnisse, Diskussion & Zusammenfassung), das sehen einige Professoren gar nicht gerne und fangt mal an eine 60 Seiten Arbeit zu kürzen!!! (ist ziemlich unrealistisch und alles in den Anhang zu verfrachten macht die Arbeit dann durchaus etwas schlechter lesbar, wenn ständig nach hinten geblättert werden muss). Allerdings ist der Seitenumfang von Prof zu Prof verschieden, hier gilt es wieder sich mit dem Betreuer zusammen zu setzen und solche Formalien abzusprechen, denn letztlich müssen diese eure Arbeit bewerten.
Ihr seid keine unbezahlten Hilfskräfte, die nebenbei noch die Arbeit der Doktoranden erledigen sollen. Ein oder zwei Mal aushelfen oder was abschalten ist ganz ok, machen die für euch auch, aber das ist etwas anderes, als ganze Testreihen durchzuführen. Bei Problemen frühzeitig mit den Betreuern reden.

Die schriftliche Arbeit

Der Aufbau der Bachelor- und Masterarbeit ist von der Uni weitestgehend vorgeschrieben und hier zu finden.

Neben der Schriftgröße und Form, dem Aufbau und der Struktur, sowie dem Umfang müssen Tabellen und Abbildungen korrekt beschriftet werden. Die Abbildungen und Tabellen sollten neben einer kurzen Überschrift (die taucht dann im Abbildungs-Verzeichnis auf) auch eine kleine Erklärung der Abbildung/ Tabelle beinhalten (was man sieht, etc.). Den Material/ Methodenteil solltet ihr schon während der Laborzeit schreiben, zum einen wisst ihr noch was ihr getan habt und müsst nicht nachträglich noch mal ins Labor um alle Geräte und benutzten Chemikalien zu notieren. Es erspart auch viel Zeit, dieser Teil umfasst gerne mal 10-15 Seiten und ist entsprechend gefüllt mit viel Text und somit viel Zeit.

Auch wenn die Versuche nicht geklappt haben, ist es ein Ergebnis und darüber lässt sich am Ende viel mehr diskutieren, als über erfolgreiche Ergebnisse. Bei Vielen haben Teile der praktischen Arbeit nicht geklappt. Denkt dran, ihr seid zum ersten Mal richtig im Labor und arbeitet zumeist selbstständig, das ist Wissenschaft, da geht halt einiges schief.

Verwendet deutsche Begriffe (sticky ends = klebrigen Enden; blunt ends = stumpfe Enden), das wollen alle Profs so. Auch wenn es sich manchmal echt blöd anhört. Englische und lateinische (z. B. in vitro) Begriffe werden kursiv geschrieben, genauso die Bakteriennamen und andere Organismen (Maus nicht, aber Mus musculus). Für solche Formalitäten lohnt sich ein Blick in frühere Bachelor- und Masterarbeiten die “sehr gut” bewertet wurden. Einfach beim Betreuer anfragen.

Korrekturphase

Plant einen Monat dafür ein. Ihr solltet die Arbeit eurem Betreuer geben, eure Eltern, Freunden und natürlich selbst drüber lesen. Auch solltet ihr euch die Arbeit als pdf ausdrucken, nur dann könnt ihr sicher sein, dass die Formatierung wirklich so aussieht, wie ihr sie haben wollt. Außerdem fallen Fehler gedruckt schneller auf. Nehmt euch die Zeit für die Korrekturen, denn nichts ist ärgerlicher als am Tag der Abgabe einen Rechtschreibfehler zu entdecken.

Quellen/ Literaturverzeichnis

Was ihr lest solltet ihr sofort notieren, auch wenn ihr es nachher nicht mehr braucht.

Besucht den Kurs der Unibibliothek zum richtigen Zitieren, der ist sehr hilfreich. Dort wird euch erklärt wie ihr sinnvoll bei Pubmed Papers sucht und diese dann korrekt zitiert. Es gibt dabei verschiedene Varianten, wichtig ist aber, dass wenn ihr euch für eine entscheidet, ihr diese auch beibehaltet.

Außerdem bietet die Uni Leipzig den Studierenden nützliche Software-Lizenzen , u.a. Office und Citavi. Also nutzt sie auch!

Der Druck

Eure Abschlussarbeit gebt ihr dann in 2facher Ausfertigung zzgl. einem Deckblatt mit Titel der Arbeit im Studienbüro der Talstraße ab.

  • Fester Rücken (keine Ringbindung)
  • Einband muss geleimt oder feste Bindung aufweisen
  • Aufdruck auf dem Einband: Namen des Studis, Titel in Kurzform, Erstelldatum

SeDruck in der Talstraße/Ecke Brüderstraße bietet relativ kostengünstig diesen Druck an. Nehmt euch 45 Minuten Zeit um den Auftrag an SeDruck zu übergeben, wo ihr sämtliche Formalien und Kosten klärt. Eine Abschlussarbeit kann je nach Qualität und Umfang allerding 80 Euro kosten (so ziemlich der Maximalwert), aber ihr dürft nicht vergessen dass das eure (wahrscheinlich) erste wissenschaftliche Arbeit ist!

Die CD, welche eure Daten in digitaler Form trägt, kann auch bei SeDruck in Auftrag gegeben werden oder aber ihr brennt sie euch selbst.

Die Abgabe

Normalerweise ist auf den Tag genau, nach 23 Wochen euer Abgabetermin. In der Regel startet man auf einen Montag mit dem offiziellen Arbeitsteil und gibt dann auch an einem Montag die Arbeit im Studienbüro ab. Nehmt euch etwa 15-30 Minuten Zeit, da ihr nicht die einzigen sein werdet, die etwas los werden wollen 😉

Wenn ihr während der Abschlussarbeits-Phase krank werdet, ist das ein Grund für eine Fristverlängerung. Das wurde so im Prüfungsausschuss am 21.11.2017 beschlossen.

Nachdem ihr eure zwei angefertigten Exemplare und das einzelne Deckblatt mit Titel abgegeben habt, bekommt ihr einen Laufzettel auf dem ihr Unterschriften sammeln geht (bspw. dass ihr keinen Transponder mehr habt, ihr das Laborbuch abgegeben habt usw.), hauptsächlich sind da noch einmal eure Betreuer und der/die Professor*in gefragt. 

Denkt dran, an die letzte Seite in eurer Bachelor- und Masterarbeit muss eine CD-Hülle angebracht sein, natürlich mit beschriebener CD.