Hier stellen wir euch einen groben Abriss zu den möglichen Abschlussarbeiten vor, welche ihr in eurem Studium ablegen könnt/müsst.

Prolog

Im Folgenden wollen wir einen kurzen Ausblick über die Bachelorarbeiten im Wintersemester jeden Jahres, sowohl in der Biochemie als auch in der Biologie geben. Studierenden aus der Biologie ist es ohne große Probleme möglich, ihre Bachelorarbeit in einer Biochemischen Arbeitsgruppe zu schreiben und umgekehrt.

Zeitplan bei der Bachelorarbeit

Zeitplan bei der Bachelorarbeit

  • Umhören nach Bachelorthemen:
    • Schwarze Bretter in der Talstraße, Johannisallee und Brüderstraße (Mitte/Ende Januar Aushang der Themen im 2. OG (Etage von Prof. Mörl/Boll))
    • in den Modulvorlesungen
    • direktes Anschreiben des Profs per Email
  • bis Anfang Dezember ist die letzte mögliche Themenabgabe durch den/die Professor*In
  • Mitte März müsst ihr im Idealfall mit der Bachelorarbeit anfangen um das Ergebnis und somit einen Masterplatz noch vor dem 30.09. zu erhalten (23 Wochen Bearbeitungszeit)
  • die Gutachter*Innen haben 4 Wochen Zeit, um die Bachelorarbeit zu begutachten (Prüfungsordnung – §19 (1)) – In der Praxis werden zum Teil längere Zeiten für die Benotung veranschlagt …
  • Der Druck der Arbeit wird etwa 1-2 Tage dauern, solltet ihr aber trotzdem 1 Woche im Voraus in Auftrag geben (Grund: Fehldruck oder Verzögerungen wegen hohen Aufkommens)
  • Nach der Abgabe im Studienbüro (Talstraße) müsst ihr noch einen Laufzettel ausfüllen, wo ihr verschiedene Unterschriften einholen müsst
  • nach dem Eingang der Benotung durch die Profs dauert die Erstellung eures Bachelorzeugnisses noch einmal 2-3 Wochen
  • Das Zeugnis ist im Studienbüro (Talstraße) abzuholen

Wie bekomme ich einen Bachelorplatz?

Prinzipiell gibt zwei Möglichkeiten an ein Thema zu kommen: Die einfachste Variante besteht darin bis Ende Januar zu warten und sich dann eines der Themen von der bereitgestellten Liste auszusuchen, die an den verschiedenen schwarzen Brettern aushängen. Keine Sorge, es werden immer genug für alle angeboten, jedoch kann es so passieren, dass die interessanten Themen schon vergeben sind und ihr mit dem „Rest“ Vorlieb nehmen müsst (mehr dazu siehe unten). Die andere Variante besteht darin, euch die Online-Präsenzen der Arbeitsgruppen eures Instituts/ Fachbereichs zu Gemüte zu führen und euch auf diese Weise einen Überblick zu verschaffen, in welchen Bereichen sie forschen. Solltet ihr euch für eine Arbeitsgruppe im speziellen interessieren, könnt ihr unproblematisch bei den jeweiligen Professor*Innen (aber auch bei anderen Mitgliedern der Arbeitsgruppe) anfragen, ob eine Bachelorarbeit in ihrem Fachbereich möglich ist und ob sie Themenvorschläge für euch haben (Vorher immer eine Email-Anfrage mit Terminabsprache formulieren). Eine Besonderheit: Frau Prof. Dr. Robitzki vergibt nur auf Anfrage Themen, spricht euch allerdings im Modul Zellbiochemie/Zellgenetik darauf an. Sollte euch eines der Themen gefallen, kann man sich so für dieses vormerken lassen, um es somit für sich zu sichern.

“Wer zuerst kommt, malt zuerst…” Wenn die Themen dann aushängen, stehen bei einigen schon Namen hinten dran, bei anderen nicht, obwohl es ihr Thema ist oder besser aufgrund der getroffenen Absprache sein sollte. Deshalb ist es wichtig zeitnah, d.h. sobald die Themenlisten der Bachelorarbeiten ausgelegt werden, das gewählte Thema via Unterschrift bestätigen, um evtl. Unannehmlichkeiten aufgrund vergessener Vormerkungen schnellstmöglich auszuschließen.

Beginn der Arbeit

Es ist ratsam schon vor dem offiziellen Beginn des praktischen Teils eurer Bachelorarbeit sich in das Thema einzulesen. Entsprechende Literatur wird euch euer Betreuer*Innen gern auf Anfrage bereitstellen oder euch zumindest mit den Titeln entsprechender Publikationen zur Literaturrecherche versorgen. Dies ist hilfreich zum frühzeitigen Verständniss der Arbeitsschritte und der damit einhergehenden Fähigkeit zum eigenständigen Arbeiten. Hinzu kommt, dass Fachliteratur aus Publikationen fast ausschließlich in Englisch verfasst und für den ungeübten Studierenden nur schwer zu erfassen ist, also nutzt die Startzeit, um euren Betreuer Löcher in den Bauch zu fragen! Es empfiehlt sich das Gelesene auch gleich zu Markieren und mit entsprechenden Verweisen für spätere Einsicht zu versehen – dazu sei an dieser Stelle schon einmal die Verwendung von Zitierprogrammen wie Citavi verwiesen. Diese erlauben es ein Sammelsurium an Literatur anzulegen (da kommen schon mal 60 Paper oder mehr zusammen), entsprechende Verweise bequem in die BA einzufügen mit automatischer Erstellung eines Inhaltsverzeichnisses (!!!) und auch am Ende noch den Überblick zu behalten. Ein entsprechendes Citavi –  Seminar kann auf Anfrage kostenlos für Studierende in der Universitätsbibliothek ergattert werden und es sei an dieser Stelle gesagt, dass die 8 h Lehrgang viel Zeit und Nerven sparen werden – garantiert  😉

Zu den Formalien:

Der Beginn der Laborarbeit muss schriftlich auf einem Formular dokumentiert (Anmeldung Bachelorarbeit ) werden, auf dem neben dem Thema und eurem Namen auch die Unterschrift eurer Gutachter*Innen stehen muss. Das Datum des Beginns kann für gewöhnlich vom jeweiligen Studierenden selbst eingetragen werden. Dies sollte natürlich immer der Wahrheit entsprechen, jedoch bietet es dem diskret – gewieften Studierenden auch gewissen Spielraum für terminliche Nachjustierungen 😉 Die beiden Gutachter*Innen und ihr bekommen dann einen Beleg mit bindendem Enddatum eurer Bachelorarbeit (Abgabetermin) vom Studienbüro ausgestellt. Für die Bearbeitung der Arbeit, d.h. für Laborteil und das Zusammengeschreibe, habt ihr genau 23 Wochen Zeit. Um eure Arbeit also pünktlich zum Ende des Semesters (üblicherweise 30.09. – Ende des Sommersemesters) zur Bewertung einzureichen, solltet ihr diese spätestens Mitte April anmelden. Hierzu sollte gesagt sein, dass die Bewertung der Arbeit auch noch einige Zeit in Anspruch nimmt. Den Gutachter*Innen stehen dabei 4 Wochen Bearbeitungszeit zur Verfügung, welche (leider) auch häufig z.T. deutlich überschritten werden. Üblicherweise ist es deshalb möglich, sich im Zuge der Bewerbung um einen Masterplatz an deutschen Universitäten vorläufig immatrikulieren zu lassen bis ihr euer Bachelorzeugnis erhalten habt. Zur Bewerbung kann dann jedoch die Note der BA nicht berücksichtigt werden. Zu Problemen kann es also kommen, sollten z.B. ausländische Universitäten das vollständige Bachelorzeugnis für die Masterbewerbung innerhalb gesetzter Fristen fordern. Also am besten schon im Vorhinein informieren und den Beginn der Bachelorarbeit entsprechend früh einleiten. Bei vielen Naturwissenschaftler*Innen hat sich deshalb die Praxis etabliert den Beginn der Arbeit schon in den März – also in die Semesterferien zwischen 5. und 6. Semester zu legen.

 

Die praktische Arbeit

Die Laborzeit sollte ca. 6 Wochen bis 10 Wochen betragen. Redet mit euren Betreuer*Innen am Anfang darüber, was er/sie sich vorstellt, was ihr in der Zeit tun sollt. Es kann vorkommen, dass ihr bis zu 20 Wochen im Labor verbringt, das ist für 10LP wahrscheinlich zu viel. Vor allem übersteigt ihr dann ganz schnell das Seitenlimit (25-45 Seiten = Einleitung, Material/ Methodenteil, Ergebnisse, Diskussion & Zusammenfassung), das sehen einige Professor*Innen gar nicht gerne und fangt mal an eine 60 Seiten Arbeit zu kürzen!!! (ist ziemlich unrealistisch und alles in den Anhang zu verfrachten macht die Arbeit dann durchaus etwas schlechter lesbar, wenn ständig nach hinten geblättert werden muss). Allerdings ist der Seitenumfang von Prof. zu Prof verschieden, hier gilt es wieder sich mit den Betreuer*Innen zusammen zu setzen und solche Formalien abzusprechen, denn letztlich müssen diese eure Arbeit bewerten.
Ihr seid keine unbezahlten Hilfskräfte, die nebenbei noch die Arbeit der Doktorand
*Innen erledigen sollen. Ein oder zwei Mal aushelfen oder was abschalten ist ganz ok, machen die für euch auch, aber das ist etwas anderes, als ganze Testreihen durchzuführen. Bei Problemen frühzeitig mit den Betreuer*Innen reden.

Die schriftliche Arbeit

Der Aufbau der Bachelor- und Masterarbeit ist von der Uni weitestgehend vorgeschrieben und >>hier<< zu finden.

Neben der Schriftgröße und Form, dem Aufbau und der Struktur, sowie dem Umfang müssen Tabellen und Abbildungen korrekt beschriftet werden. Die Abbildungen und Tabellen sollten neben einer kurzen Überschrift (die taucht dann im Abbildungs-Verzeichnis auf) auch eine kleine Erklärung der Abbildung/ Tabelle beinhalten (was man sieht, etc.). Den Material/ Methodenteil solltet ihr schon während der Laborzeit schreiben, zum einen wisst ihr noch was ihr getan habt und müsst nicht nachträglich noch mal ins Labor um alle Geräte und benutzten Chemikalien zu notieren. Es erspart auch viel Zeit, dieser Teil umfasst gerne mal 10-15 Seiten und ist entsprechend gefüllt mit viel Text und somit viel Zeit.

Auch wenn die Versuche nicht geklappt haben, ist es ein Ergebnis und darüber lässt sich am Ende viel mehr diskutieren, als über erfolgreiche Ergebnisse. Bei Vielen haben Teile der praktischen Arbeit nicht geklappt, denkt dran, ihr seid zum ersten Mal richtig im Labor und arbeitet zu meist selbst-ständig, das ist Wissenschaft, da geht halt einiges schief und eine Bachelor, aber auch eine Masterarbeit ist gegenüber solchen “Patzern” zeitlich nicht gepuffert, sprich: die Zeit ist knapp und Fehler sind in den 23 Wochen anscheinend nicht mit eingerechnet.

Verwendet deutsche Begriffe (sticky ends = klebrigen Enden; blunt ends = stumpfe Enden), das wollen alle Profs so. Auch wenn es sich manchmal echt blöd anhört. Englische, Lateinische (z.B. in vitro) Begriffe werden kursiv geschrieben, genauso die Bakteriennamen und andere Organismen (Maus nicht, aber Mus musculus). Für solche Formalitäten lohnt sich ein Blick in frühere Bachelor- und Masterarbeiten die “sehr gut” bewertet wurden. Einfach beim Betreuer*Innen anfragen.

 

Korrekturphase

Plant einen Monat dafür ein. Ihr solltet die Arbeit euren Betreuer*Innen geben und eure Eltern und Freunde und drüber lesen lassen. Auch solltet ihr euch die Arbeit als pdf ausdrucken, nur dann könnt ihr sicher sein, dass die Formatierung wirklich so aussieht, wie ihr sie haben wollt. Außerdem fallen Fehler gedruckt schneller auf.
Nehmt euch die Zeit für die Korrekturen, denn nichts ist ärgerlicher als am Tag der Abgabe einen Rechtschreibfehler zu entdecken.

Speichern

Zuerst: Zwischenspeichern!
Außerdem empfiehlt es sich, eine Sicherheitskopie der aktuellen Version zu hinterlegen, im Ernstfall kann euch das die Haut retten.


Tipps: 

1. Seid schon früher fertig und plant die letzte Woche zur Beseitigung von Fehlern ein!
2. Auf einem zweiten Medium (USB-Stick etc.) speichern, Cloudspeicher nutzen

Quellen/ Literaturverzeichnis

Was ihr lest solltet ihr sofort notieren, auch wenn ihr es nachher nicht mehr braucht.

Besucht den Kurs der Unibibliothek zum richtigen Zitieren, der ist sehr hilfreich. Dort wird euch erklärt wie ihr sinnvoll bei Pubmed Papers sucht und diese dann korrekt zitiert. Es gibt dabei verschiedene Varianten, wichtig ist aber, dass wenn ihr euch für eine entscheidet, ihr diese auch beibehaltet.

Außerdem bietet die Uni Leipzig den Studierenden nützliche >>Software-Lizenzen<< , u.a. Office und Citavi. Also nutzt sie auch 😉

Der Druck

Eure Abschlussarbeit gebt ihr dann in 2facher Ausfertigung zzgl. ein ausgefülltes Deckblatt (Seite 5 im Link) mit Titel der Arbeit im Studienbüro der Talstraße ab.

  • Fester Rücken (keine Ringbindung)
  • Einband muss geleimt oder festgebunde Bindung aufweisen
  • Aufdruck auf dem Einband: Namen des Studis, Titel in Kurzform, Erstelldatum

SeDruck in der Talstraße/Ecke Brüderstraße bietet relativ kostengünstig diesen Druck an. Nehmt euch 45 Minuten Zeit um den Auftrag an SeDruck zu übergeben, wo ihr sämtliche Formalien und Kosten klärt. Eine Abschlussarbeit kann je nach Qualität und Umfang allerding 80 Euro kosten (so ziemlich der Maximalwert), aber ihr dürft nicht vergessen dass das eure (wahrscheinlich) erste wissenschaftliche Arbeit ist 😉

Die CD, welche eure Daten in digitaler Form trägt, kann auch bei SeDruck in Auftrag gegeben werden oder aber ihr brennt sie euch selbst.

Die Abgabe

Normalerweise ist auf den Tag genau, nach 23 Wochen euer Abgabetermin. In der Regel startet man auf einen Montag mit dem offiziellen Arbeitsteil und gibt dann auch an einem Montag die Arbeit im Studienbüro ab. Nehmt euch etwa 15-30 Minuten Zeit, da ihr nicht die einzigen sein werdet, die etwas los werden wollen 😉

Wenn ihr während der Abschlussarbeits-Phase krank werdet, ist das ein Grund für eine Fristverlängerung (Musterantrag ). So im Prüfungsausschuss am 21.11.17 beschlossen.

Nachdem ihr eure 2 angefertigten Exemplare und das einzelne Deckblatt mit Titel abgegeben habt, bekommt ihr einen Laufzettel auf dem ihr Unterschriften sammeln geht (bspw. dass ihr keinen Transponder mehr habt, ihr das Laborbuch abgegeben habt, usw.), hauptsächlich sind da noch einmal eure Betreuer und der/die Professor/in gefragt. 

Denkt dran, an die letzte Seite in eurer Bachelor- und Masterarbeit muss eine CD-Hülle angebracht sein, natürlich mit beschriebener CD.

Nach der Abgabe haben die Gutachter*Innen theoretisch 4 Wochen Zeit mit der Bewertung, allerdings kann das ab und an länger dauern. Dann sollte man dem Gutachter*Innen freundlich mitteilen, dass man seine Note benötigt um den nächsten Lebensabschnitt ohne Verzögerungen antreten zu können.

Propädeutikum

Ausführliche Hinweise zum Schreiben einer Abschlussarbeit bei den Naturwissenschaften:

http://www.biphaps.uni-leipzig.de/studium.html

Passwort auf Anfrage unter Angabe der Matrikelnummer (kein Name):  marco.weiss@uni-leipzig.de oder info@fsr-biopharm.de